Wie aus einem Blind Date eine tiefe Verbundenheit entstand
Ein Blind Date ist spannend und aufregend zugleich: Wir wissen nicht, was uns tatsächlich erwartet, ob unsere Vorstellungen mit der Realität übereinstimmen und ob wir unser Gegenüber im echten Leben auch riechen können. Wir können uns nur auf die Beschreibung und Fotos verlassen.
Aber wie ist es, ein absolutes Blind Date – also keinerlei Charakterbeschreibung des Tieres – zu haben? Das Alter, die Rasse und die Menschen- und Katzenfreundlichkeit waren mir bekannt, weil das die Voraussetzungen für den Einzug in unsere Familie waren. Mehr Informationen hatte ich nicht. Ich hatte auch keinen direkten Kontakt zu ihren Pflegern, so dass ich völlig unvoreingenommen in das Gespräch mit meiner zukünftigen Pflegehündin gehen konnte. Ein spannendes Abenteuer aus der sich eine tiefte Vertrautheit entwickeln sollte, die später dann auch zur Adoption von Kimi führen sollte.
In meinem ersten Gespräch mit Kimi schaute ich mir ihren Charakter und ihr Wesen an. Ich wollte wissen, wie sie sich verhält und ihr Grundwesen kennenlernen. Bereitwillig zeigte sie mir, wie ihr Naturell ist und was sie gerne macht. Auch zeigte sie ganz klar, wo ihre Grenzen sind und was sie gar nicht gerne mag.
Ich habe von ihr Einblick in ihr Tierheimleben erhalten, wie sehr sie ihre Pflegerin liebt und wie sehr sie leider das Treiben im Tierheim belastet.
Auch zeigte sie mir Sequenzen aus ihrer Vergangenheit, wie sie tief in ihrer Seele verletzt wurde und warum sie jetzt so ist wie sie ist. Es tat unglaublich weh, das alles zu sehen, aber ich versprach ihr, dass ab dem Moment, wo sie bei uns einziehen wird, alles besser werden würde.
Damit auch Kimi sich ein Bild von ihrem zukünftigen (Pflege) zu Hause machen konnte, habe ich sie durch unser Haus geführt und ihr den Garten gezeigt. Sie war sehr aufgeregt und so wie sie den „virtuellen“ Rundgang gemacht hat, hat sie später im echten Leben auch das Haus und den Garten erkundet. Die kleinen Feinheiten, die sie in unserem Gespräch gezeigt hat, hat sie in der realen Welt auch aufgezeigt – bis ins kleinste Detail.
Auch die Begegnung mit meiner Katze habe ich mit Kimi im Vorhinein über eine Tierkommunikation geübt. Ich habe meiner Katze Maja erklärt, wie sie sich am besten Verhalten soll und wie wir die erste Begegnung gestalten sollten. Als ich beide dann in einer Tierkommunikation zusammengeführt habe, war es für Kimi sehr aufregend, Maja zu begegnen, aber sie verhielt sich ruhig, so wie wir es besprochen hatten.
Auch Maja habe ich über ein Tiergespräch auf den Einzug eines neuen Hundes vorbereit und sie im Vorgang auch gefragt, ob sie damit einverstanden wäre; was sie zum Glück auch war.
Dann kam endlich der große Tag und wir haben Kimi abgeholt. Gut vorbereitet durch die Gespräche im Voraus, verlief die Eingewöhnung und Zusammenführung ganz unproblematisch und es zeigten sich immer mal wieder Sequenzen, wie sie sich exakt in der Tierkommunikation abgespielt haben. Das war dann wie ein kleines Déjà-vu.
Von einem Blind Date mit Kimi wurde aus einem anfänglichen Pflegehund ein Familienmitglied, das ich nicht mehr missen möchte – mein wundervoller Terrier mit seinem Sturkopf!